
Meine Liebe zur Natur entdeckte ich schon sehr früh. Bereits als Kind spazierte ich mit unserem Hund tagtäglich über die Thuner Allmend und beobachtete Vögel, Insekten und was sonst noch alles kreucht und fleucht. Ob Pflanzen oder Tiere, mich interessierte einfach alles. Ich versuchte Zusammenhänge zu entdecken und die Natur zu verstehen. Diese Liebe habe ich nie verloren und noch heute finde ich meine Erholung auf langen Spaziergängen oder Wanderungen.
Mit 16 Jahren kaufte ich mir meine erste kleine Knipse um meinen Welschlandaufenthalt fotografisch zu dokumentieren. Ich liebte die Schwarzweissfotografie und lernte in einem Kurs auch selbst die Bilder zu entwickeln. Irgendwie verlor sich die Sache dann jedoch wegen dem teuren Material im Sand.
Mit 20 begannen die ersten Gehversuche mit einer Spiegelreflexkamera, im Sucher ein Schnittbildindikator zum Scharfstellen. Ich hatte keine Chance - Alles unscharf, verwackelt, falsch belichtet....
Erst mit der Einführung des Autofokus bekam ich so richtig Freude an der Fotografie, da meine Bilder endlich einigermassen eine Schärfe aufwiesen. Auf Reisen fotografierte ich wie wild, danach nötigte ich Familie und Freunde die Dias anzuschauen ... heute würde ich nie mehr solche Bilder zeigen, aber damals war ich stolz wie Anton.
Durch die intensivere Beschäftigung mit der Fotografie, insbesondere mit dem Aufkommen der Digitalfotografie, begann ich ein Auge für Bildausschnitt, Schärfeebenen und Motive zu entwickeln.
Am liebsten streife ich heute durch die Natur auf der Suche nach Formen und Farben. Mein derzeitiger Lieblingsstil sind Nahaufnahmen von Blüten und Blättern. Ich liebe es mit den Strukturen und harmonischen Farbverläufen zu spielen. Die absolute Schärfe ist Nebensache geworden.
Das Resultat sind meine luftigen, verträumten Bilder, manchmal mit schwer erkennbarem Motiv, nur ineinanderlaufende Farben... eigentlich genau solche Bilder, die ich jahrelang erfolglos versucht habe zu malen, um die weissen Wände in meiner Praxis zu verschönern.